Jean-Monnet-Projekt am Lehrstuhl für International Business and Society Relations
Jean Monnet-Aktivitäten wurden 1989 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und fördern weltweit die Exzellenz der Lehre und Forschung zur Europäischen Union. Darüber hinaus unterstützen sie den Dialog zwischen der akademischen Welt und politischen Entscheidungsträgern zu EU-relevanten Thematiken. Nun hat der Lehrstuhl für International Business and Society Relations von Prof. Gardini die Forschungsförderung für das Jean-Monnet-Projekt „The reconfiguration of the EU presence in Latin America“ für sich gewinnen können und wir die kommenden zwei Jahre an dessen Durchführung arbeiten:
“The Reconfiguration of the EU presence in Latin America (EUinLAC)”
Webseite des Forschungsprojekt: https://www.euinlac.eu/
Zu Beginn des Jahres 2019 schienen die Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika und der Karibik (LAC), obwohl sie wie immer herzlich waren, in eine Sackgasse geraten zu sein. Zu Beginn des Jahres 2020 waren die Aussichten für einen Neustart der EU-LAC-Beziehungen überraschend vielversprechend. Auf EU-Ebene schienen die von der Europäischen Kommission für 2019 angekündigte neue Strategie für Lateinamerika und die Karibik, die Einigung auf ein Handelsabkommen mit dem MERCOSUR und die neu ernannte Europäische Kommission auf eine Aufwertung Lateinamerikas in der außenpolitischen Agenda der EU hinzuweisen. Auch Deutschland kündigte 2019 eine neue Politik gegenüber Lateinamerika und der Karibik an, die LAC zu einem strategischen Verbündeten für Berlin machte. Doch der Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 hat das globale Szenario und die Perspektiven der EU-LAC-Beziehungen verändert.
Das vorliegende Jean-Monnet-Projekt “The Reconfiguration of the EU presence in Latin America (EUinLAC)” analysiert diese Entwicklungen und ihre Folgen. Es antwortet auf drei zentrale Bedürfnisse:
a. die Lehre über die EU (und Lateinamerika) und ihre Werte zu stärken, entgegen der wachsenden Skepsis.
b. das Bewusstsein für die tatsächliche Präsenz der EU in Lateinamerika unter Latinos und Expatriate sowie in der breiten Öffentlichkeit und in Teilen der Zivilgesellschaft zu stärken.
c. die Verbindungen zwischen europäischen und lateinamerikanischen Akademikern und Institutionen zu stärken.
Das Projekt bringt ein interdisziplinäres Team junger und etablierter Wissenschaftler zusammen, die sich mit zwei entscheidenden Aspekten der Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika und der Karibik befassen werden: a) die Rolle und Außenpolitik der Hauptakteure (EU, Spanien, Deutschland, Italien, Großbritannien, Brasilien) und b) aktuelle Themen auf der bikontinentalen Agenda (Umwelt, Migration, Bürgerbeteiligung, Paradiplomatie, Technologie- und Wissenschaftsdiplomatie und viele andere).
Das Forschungsteam besteht aus Akademikern, die in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Chile, Ecuador und Brasilien ansässig sind.